Trauung

"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen."

(1. Korinther 13,13 )

"Wir wollen heiraten!"

Die Trauung ist ein Gottesdienst, in dem ein Paar einander und vor Gott und seiner Gemeinde verspricht, ein Leben lang zusammen nach Gottes Willen zu leben. Dazu erbitten wir in der Trauung Gottes Segen und sprechen ihn dem Paar zu. 

Gerade die Trauung bietet viele Möglichkeiten der Gottesdienstgestaltung. Hier finden Sie Antworten auf einige der häufigsten Fragen im Rahmen der Trauung.

"Wir sind aus einer anderen Gemeinde."

Zunächst gilt immer: Wenden Sie sich bitte zuerst an das Pfarramt der eigenen Kirchengemeinde, also die Gemeinde ihrer Konfession und ihres Wohnsitzes. Von dort können Sie die Zustimmung erhalten, auch in unserer Gemeinde getraut zu werden. Die Trauung wird in der Regel Ihr Pfarrer / Ihre Pfarrerin vornehmen. Aber auch hier gibt es weiteren Gestaltungsspielraum.

"Wir möchten an einem anderen Ort heiraten."

Als Gemeindeglied ist es Ihnen möglich, auch in einer anderen Kirche zu heiraten. Setzen Sie sich dafür bitte mit dem Pfarramt in Verbindung. Auch hier ist vieles möglich.

"Wir sind nicht beide evangelisch-lutherisch."

Bei konfessionsverschiedenen Ehen kann die Trauung auch mit einem Vertreter der anderen Konfession zusammen gestaltet werden. 

Bei religionsverschiedenen Ehen muss im Gespräch ausführlicher geklärt werden, wie die Trauung gestaltet werden kann. Das gilt auch, wenn der Partner / die Partnerin zwar getauft, aber aus der Kirche ausgetreten ist. Denn dem nicht-christlichen Partner bzw. Partnerin soll und kann bei einer christlichen Trauung kein Bekenntnis abverlangt werden, das er oder sie nicht geben kann. Genauso muss für den Christen bzw. die Christen die Eindeutigkeit des christlichen Gottesdienstes gewahrt bleiben.

"Es wäre für jemanden von uns aber nicht das erste Mal ..."

Auch für evangelisch-lutherische Christen gilt das Wort Jesu "Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden". Sie ist ein wichtiger Teil der Ordnung von Gottes Schöpfung und ihrer Erhaltung. Sie ist ein Symbol für den unauflöslichen Bund zwischen Gott und seinem Volk. Damit hat die christliche Ehe einen hohen Anspruch.

Diesem Anspruch werden leider viele Ehen nicht gerecht. So wie wir als Christen nicht nur in einzelnen Lebensbereiche, sondern für unser ganzes Leben bekennen müssen: Wir werden Gottes Anspruch nicht gerecht. Es ist darum durchaus möglich, unter Umständen auch kirchlich ein zweites Mal zu heiraten und Gottes Segen zu erbitten. Auch nach einer vorangegangenen Scheidung. Nicht weil wir als evangelisch-lutherische Christen über Gottes Wort stehen würden und Gottes Anspruch an unser Leben eigenmächtig schwächen wollten. Sondern weil wir auch für die Ehe auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen, ihr mehr Macht einräumen als den erfahrenen Machtlosigkeiten oder Eigenmächtigkeiten unserer Lebensgeschichte und uns so um seinen Segen bittend unter sein Wort stellen.

Der Prophet Daniel betete angesichts der Zerstörung der heiligen Stadt Jerusalem wie manche vielleicht nach einer Trennung auch beten würden:

"Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit" (Daniel 9,18).

Sollte es also für jemanden von Ihnen nicht die erste Ehe sein, melden Sie sich frühzeitig für ein Gespräch. Hier erörtern wir unter anderem die Möglichkeit einer erneuten Trauung. Die Zustimmung hierzu liegt beim zuständigen Dekan.

Was ist bei der Planung der Trauung wichtig?

Viele wünschen sich außer der klassischen Orgelmusik noch weitere musikalische Gestaltungsvarianten. Dafür ist es hilfreich, wenn Sie selbst Musiker an der Hand haben.

Auch der Schmuck des Kirchenraumes ist von Ihnen gestaltbar. Ein besonderer Tag will auch äußerlich als etwas Besonderes wahrgenommen werden!

Bei der Wahl Ihres Termines zur Trauung vergewissern Sie sich bitte noch bevor Sie alles andere schon fest planen, dass sowohl die Kirche für Ihren Gottesdienst frei ist als auch bei Ihrem Pfarrer der Termin möglich ist. Es gibt durchaus Zeiten, in denen es schwierig ist, alles miteinander zu vereinbaren.

Und noch ein kleiner Tipp für die Gestaltung Ihrer Trauung und Hochzeitsfeier: Setzen Sie den Anspruch hierfür nicht zu hoch! Sie müssen nicht den Ansprüchen anderer gerecht werden, Sie wollen einfach ein gesegnete und schönes Fest!

Die Predigt während der Trauung dreht sich meistens um den Trauspruch. Der Trauspruch ist ein Spruch aus der Bibel, den Sie passend für sich selbst auswählen können. Ideen zu geeigneten Sprüchen finden Sie im Internet, aber vor allem natürlich in der Bibel selbst. Schauen Sie doch da direkt mal nach, es lohnt sich!